Walter Mossmann - Ballade von der salzigen Monika (und vom Zeckenfritz) lyrics

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Walter Mossmann - Ballade von der salzigen Monika (und vom Zeckenfritz) lyrics

Spoken: Ballade von der salzigen Monika und vom Zeckenfritz. Die beide flogen, weil sie vögelten, aus ihrer Bude raus - so kamen sie auf den richtigen Weg. Am Morgen hatten sie noch ein Zimmer Am Mittag hatten sie keines mehr 'S war Sommer, sie dachtem im Winter wär' schlimmer - Eine Wiese ist freundlicher als ein Vermieter! Sie fanden eine Wiese, wie sie in keinem Buch steht Kein Maler hat sowas gemalt auf ein Bild So lebendiges Gras, wodurch der Geruch weht Von Monikas Möse, so salzig und wild! Am Abend lobten sie jedoch den Tag Nicht mehr und nicht das Loch Wo sie gelegen und zerstoch- En waren vom Schnakenpack! Sie hatte einen Sonenbrand Der Fritz verlor fast den Verstand Als er drei fette Zecken fand Auf seinem Hodensack! Es braucht der Mensch Er braucht also doch Ein Dach überm Kopf Und kriegt er es nicht Da nimmt er es sich Weil er's braucht! Die Nacht wir kalt, wir seh'n die Zwei geh'n Durch die Straßen der Stadt, wo die Türen zu sind Ihnen leuchtet kein Stern von Bethlehem Sie machen ja auch kein kindisches Kind! Da seh'n sie im Schein einer trüben Laterne Ein Spruchband, drauf steht: "Diese Haus ist besetzt!" Und Blumen und Fäuste und rote Sterne Und Fahnen, ein bisschen vom Nachtwind zerfetzt! Das ist ein zaberhaftes Haus Wo der Besitzer schwer gehaus- T hat, alle Scheiben schlug der raus Damit hier keiner wohnt! Ja, wohnen soll hier keiner nicht Kein Wa**er gibt's und auch kein Licht Und auch das Dach ist nicht mehr dicht - Der hat auch nichts geschont! Es braucht der Mensch Er braucht also doch Ein Dach überm Kopf Und kriegt er es nicht Da nimmt er es sich Weil er's braucht! Jetzt kriegen die Zwei ein kleines Dachzimmer Sie schließen sich ein und machen sich's erst bequem Frag nicht nach der Zukunft - sie ham keinen Schimmer Sie hoffen mit Luft und mit Liebe wird's geh'n! Und das Salz ihrer Möse mischt sich mählich Mit dem Duft von Marihuana und rauchigem Tee Was kümmern sie die Ander'n, Maharishi hab' sie selig - Wenn man nichts tut, tut man keinem weh! Da kriegen beide schwer auf's Dach Denn die Genossen schlagen Krach Die sagen: "Dieses Haus ist Sach- E von uns allen hier! Wenn wir uns nicht organisier'n Gemeinsam bau'n und reparier'n Den Kampf gegen die Bonzen führ'n Wer'n wir das Haus verlier'n!" Es braucht der Mensch Er braucht also doch Ein Dach überm Kopf Und kriegt er es nicht Da nimmt er es sich Weil er's braucht! Jetzt verteilen sie Flugblätter in den Stadtteilen Wo auch der Sanierungsbagger über'm Dach schwebt Sie sagen, 's ist besser den Wohnraum verteidigen Als da** man im teu'ren Neubau-Klo lebt! Das nützt nur den Herrn der Konzerne und Banken Den Baulöwen, dem Spekulantengezücht Die sanieren ihren Wanst und hau'n mit den Pranken Auf das Dach, das wir brauchen, sie aber nicht! Drum kämpfen wir um jedes Haus Und schmeißen Pech und Schwefel raus Wenn eine Bürokratenlaus Sich unten blicken lässt! Und greifen euch die Bullen an Dann kommen wir mit tausend Mann Aus allen ander'n Häusern ran - Das wird ein heißes Fest! Es braucht der Mensch Er braucht also doch Ein Dach überm Kopf Und kriegt er es nicht Da nimmt er es sich Weil er's braucht! Karfreitag hatten sie noch ein Haus Ostern hatten sie keines mehr Das machten drei Bagger, fünf Hundertschaften Und ein Kriminalistenheer! Dann Fingerabdrücke, Erkennungsdienstfoto Eine Nacht im Knast und dann Klamotten gepackt Und dann noch ein Gang in die Hummelstraße Da stand eine Küchenwand, trostlos und nackt! So ging es Monika und Fritz Und für die beiden war's kein Witz Das traf die nämlich wie der Blitz Das hat die elekrisiert! Und jetzt steh'n Fritz und Monika Mal wieder ohne Bleibe da - Was meint ihr, geh'n die jetzt schla- Fen, haben die resigniert? Oder kämpft der Mensch Kämpft er nicht doch Ums Dach überm Kopf? Und kriegt er es nicht Da nimmt er es sich Weil er's braucht!