Thränenkind - Die Euphorie des Augenblicks lyrics

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Thränenkind - Die Euphorie des Augenblicks lyrics

"Die Klänge des Saxophons schwirrten durch die glitzernde Nacht. Die Töne durchbrachen die schimmernde Dunkelheit. Die Nacht war geschwängert von bunten Lichtern die durcheinander tanzten und nach Aufmerksamkeit haschten. Das Quietschen einer bremsenden S-Bahn war von weit her zu hören. Die fahle Neonbeleuchtung stach in seinen Augen. Die Straßenlaterne breitete ihren Schleier aus. Sie hatte den Kopf gesenkt, so da** aus ihrem Gesicht das Licht herabfiel wie die Tränen aus den Augen der Engel. Wie ein Schleier umspielte das Licht seine Gestalt als er in den Laternenschein getreten war. Direkt kalt war es, als er wieder in die Nacht spazierte. Die Musik verstummte langsam als er sich von der Bar entfernte. Direkt neben der Straße führte eine S-Bahnlinie vorbei. Während er durch die kreischende Großstadtnacht ging rauschten mehrere Züge an ihm vorbei. Nicht weit entfernt. Er blickte über die Mauer auf der anderen Straßenseite, über den kleinen ungepflegten Grünstreifen, mit den schmächtigen Bäumen und Hecken und auf die Gleise, die eisern, kalt und schwarz auf ihrem Schotterbett schlummerten. Und wieder wurden sie malträtiert von den donnernden Schreien der S-Bahn. Die Räder quietschten und aus der Dunkelheit erhaschte er einige flüchtige Blicke in den Zug. Ganz hell war es dort drinnen." Grünlich blaue Streifen milchigen Lichtes zogen vorbei. Und nur wenige Personen saßen im Zugwagon. Es keimte in ihm Erinnerung beim Anblick dieses hübschen Mädchens. Ihr war das schwarze Haar tief ins schöne Gesicht gefallen. Sie schien ihn nicht zu sehen und starrte in die kalte Nacht. Teilnahmslos und einsam. Allein und verloren. Der Zug verschwand mitten in der finster blickenden Nacht. Er starrte wieder auf die Gleise, wo er soeben sie gesehen. "Ein Kirschbaum wars im sachten Frühlingswind. Da lagen wir du lachtest wie ein Kind. Wir träumten noch im zarten Vogelsang. Und merkten nicht wie schnell die Zeit verrann. Die Melodei, floss durch meine Glieder. Ich küsste dich, sanft auf deine Lieder. Wir tanzten froh, durch das weiß' Gräsermeer. Bienen schwirrten, und es duftete sehr. Ein Kirschbaum wars im sachten Blätterreigen. Da hörten wir, hier kein Vöglein schweigen. So war es und so ist es ewiglich. Du kennst die Wahrheit: Ja, ich liebe dich." Er hörte das Plätschern von Wa**er und Lichter tanzten. Eine völlig seltsame Stimmung machte sich im Herzen breit. Durch die einzelnen Schatten brach der tiefblau leuchtende Bahnhof. Keinen Menschen sah er, denn niemand war noch hier geblieben. Seine Wahrnehmung verschwand und nur mehr ein Schleier der Nacht blieb. Doch mit einem Mal war das Tuch von seinen Augen gerissen. Ein kleines Stück entfernt stand sie und war wunderschön. Sie blickte ihn an und nahm die Kopfhörer aus den Ohren. "Manchmal muss man einfach nach der Tür greifen, um zu sehen, da** sie schon lange offen steht."