Schobert & Black - Die Amtsstube lyrics

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Schobert & Black - Die Amtsstube lyrics

Da war doch Heute jemand auf meiner Behörde, der wagte es, noch nach dreizehn Uhr Einen Unterstützungsbeihilfeantrag zu stellen – von Respekt vor dem Amt keine Spur! Seine Unverschämtheit erstickte ich schnell mit der Frage nach dem Formblatt 5/i Und ob er den beglaubigten Durchschlag hätt seiner Berechtigungskopie Hieran erkennt sogar der Nichtbeamte, was wir alles im Kopf haben müssen Und nur der stetige Aufstieg durch die Instanzen befähigt uns stets alles zu wissen! Schon mein Vater war Registrator und seine Arbeit war damals nicht schwer Doch was heute die jungen Leute so mit uns treiben – ist nicht mehr fair! Da war doch neulich jemand auf meiner Behörde, der schien die Vorschrift M/9 nicht zu kennen! Er versuchte, mit amtsfremden Zertifikatenm mich von meinen geliebten Akten zu trennen! Die Akten, die mich schon faszinierten, als ich noch Amtsdieneranwärter war Voller Stolz meinen ersten Antrag ablehnte – vor der Tür die geduldige Bittstellerschar! Damals war man noch Herr Kanzlist, klopfte schüchtern an die Tür Und nur die Ehrfurcht vor den Dienern des Staatesw war des Bürgers höchste Zier! Schon mein Vater war Registrator und seine Arbeit war damals nicht schwer Doch was heute die jungen Leute so mit uns treiben – ist nicht mehr fair! Seit Wochen war niemand mehr auf meiner Behörde, auch Kollegen treffe ich seit Tagen nicht mehr Und im Widerspruch zu der Verordnung K-Strich-sieben, bleibt auch der Briefeingangskorb leer Vielleicht sollte ich mal den Kanzleirat fragen – doch das erlaubt mir die Dienstvorschrift nicht! So bleibe ich, bis man mich abberuft und tue meine Beamtenpflicht! So sitzt er, von allen schon längst vergessen, trägt mit Würde sein bürokratisches Joch Und wenn er nicht gestorben ist, dann registriert er heute noch! Schon sein Vater war Registrator und seine Arbeit war damals nicht schwer Doch was damals die jungen Leute so mit ihm trieben – war nicht mehr fair!