Schmetterlinge - Der große Stahlarbeiterstreik 1978/79 lyrics

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Schmetterlinge - Der große Stahlarbeiterstreik 1978/79 lyrics

Als wir kamen nach Kupferstadt War dort alles rot von Staub Die Häuser, die Menschen, die Hunde, das Laub Das war alles rot von Staub Als wir nach Kupferstadt kamen Als wir fuhren am Hafen vorbei Da lagen die Schiffe so stumm Da stand ein Hafenarbeiter herum Der sagte: "Die streiken im Stahlwerk, drum" Als wir kamen in die Stahlarbeiterstadt Der Hochwald aus Schloten, der Schwefelhauch Einige dampften, doch viele waren ohne Rauch Da sagten wir: "Dort streiken sie, dort, und dort auch" Sie aßen ihr Brötchen am Streikpostentor Bei Mannesmann und auch bei Thyssen Da wollten wirs halt wissen Und einer erzählte uns zwischen zwei Bissen Damals am Streikpostentor Am Hochofen wirst Du, mein Junge, nicht alt Da kommst Du gesund nicht davon Da bist Du ein Wrack mit fünfzig schon Da gehst Du als Krüppel in die Pension Da wirst Du, mein Junge, nicht alt Die Fünfunddreißig-Stunden-Woche brauchen wir Und fünf Prozent höheren Lohn Die Konzerndividenden steigen wie ein Ballon Aber Hunderttausend streiken jetzt schon Die fünfunddreißig Stunden wollen wir Wie viel haben sie schon auf die Straße gesetzt Trotz steigender Produktion Sie rationalisieren uns weg, wir kennen das schon Fünfunddreißig Stunden, höherer Lohn Zu viel haben sie schon auf die Straße gesetzt Und als wir die Fideln auspackten Bei Thyssen und auch bei Mannesmann Da sahen sie uns fast schon als Freunde an Die wärmenden Lieder sangen wir dann Als wir die Fideln auspackten Und als wir fuhren aus der Stahlstadt hinaus Da kämpften sie über fünf Wochen noch Sie hielten die Losung und hielten sie hoch Trotz Aussperrung und Haushaltsgeldloch Dann verloren wir uns in der Ferne Und lasen vom Streik nur in den Blättern In Leitartikeln von Spöttern Die gegen die Streikenden wettern Als wir uns verloren in der Ferne Und als wir dann endlich zu Hause waren Da hörten wir im Rundfunk beklommen Ein fauler Kompromiss ist angenommen Sie haben einen Bettel bekommen Da hockten wir alle beisammen Und sagten: "Und doch war es richtig" Schon allein, zu kämpfen, war wichtig Der Friedhofsfriede wird nichtig Nächstes Mal wirds besser gehn Die Losung von Stahlstadt, sie bleibt bestehn Der Weg war gut, viele werden ihn gehn Und einer hat noch hingeschmissen Das waren mir die liebsten Konzerte Von allen, die ich spielte und hörte Damals, als es an den Hochoefen gaerte Bei Mannesmann und bei Thyssen