Pyrin - Kafka Hauser lyrics

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Pyrin - Kafka Hauser lyrics

[Vers 1] Hauser verließ das Trottoir, tauchte ab in eine Nische Die er kannte, die er liebte, Nacht um Nacht und Tag für Tag Er war gewahr, er würde sich im Schatten nie verliern Und er kannte seinen Feind, er hatte ihn studiert Seine Hand umklammerte eine in Lumpen gewickelte Scherbe Während sein Opfer an ihm vorbei lief, sich kurz umsah, doch nichts bemerkte Seine Pupillen weiteten sich, er rieb sich die Pelle Das Gesicht des Mannes hatte sich verändert, doch er blieb derselbe Hauser zerrte ihn von der Straße, blind vor lauter Staub "Du Schwein hast meinen Bruder getötet!" "Wer sind Sie überhaupt?" "Ich stopf dir gleich das Maul, du sadistisches Schwein!" Er presste ihm die Hand auf den Mund und erstickte seinen Schrei Die Scherbe blitzte, als sie durch den Nebel zischte Während er seinem Opfer ruckartig die Kehle aufschlitzte Sein Spiegelbild wurde von jener Scherbe entstellt Entrüstet blickte er hinein und sah sich zum ersten Mal selbst [Hook] Wer ist es? Wer kennt ihn? Was tut er? Wer weiß es? Wer sagt ihm, was er ist und was flutet seine Einsicht? Ein Schatten, ein Schemen, ein Fuß in einer Kreideschicht Kafka Hauser - sieh dich an und meide dich Wer ist es? Wer kennt ihn? Deinem Ich ist er fremd Doch vielleicht findet er heraus, welches Licht für ihn brennt Dein Schatten, ein Schemen, kein richtiger Mensch Kafka Hauser - seines Zeichens nicht existent [Vers 2] Hauser thront in seinem Domizil Jahrhunderte für sich Und kreierte Kronleuchter aus dem schummrigen Licht Niemals wunderte er sich über draußen und darüber Denn er liebte seinen Bruder - genau wie seine Bücher Sie zogen sich gemeinsam groß und lernten zu leben Lernten zu reden, sich in ihrere Kälte Wärme zu geben Um Ärger nicht zu sehn erfanden sie ein rettendes Ufer Nur ab und an, wenn die Tür aufging, versteckte sich sein Bruder Und es trat ein Engel ein, ein Geschöpf gemalt mit Kreide Das ihm hochwohlgeboren diverse Köstlichkeiten reichte Seine Welt war die Kammer, sein Bruder seine Bücher Sein opulenter Speisesaal, sein Selbst als sein Pranger Alles außerhalb lag hinter einer breiten Hürde Der Himmel, den er als Verblichener erreichen würde Und er erreichte Würde, ihm würde Alles gehören Bis eines Tages die Fremden kamen und Alles zerstörten [Hook] [Vers 3] Zwei uniformierte Schränke wachen hinter einem Mann in Weiß Hauser kämpft bezweifelt gegen seine Fesseln, verkrampft und bleich Er sieht die Zwecklosigkeit ein und entspannt sich leicht Bemüht nachzudenken mit einem Kopf, der einem Sandsack gleicht "Was wollt ihr, was hab ich Schlimmes verbrochen?" Der mann in Weiß schüttelt den Kopf, wie um sein Grinsen zu trocknen Hauser ist blind und zerbrochen, sein Ich zerschmettert am Boden Ereignisse pra**en auf ihn ein und glätten die Wogen "Der ba*tard hat meinen Bruder getötet, ich habe ihn im Traum gesehn" Der Arzt ist in Gedanken längst auf dem Nachhauseweg "Ihre Kindheit war zapfenduster, ein Schatten jenseits des Ufers Hören Sie endlich auf, sie haben und hatten nie einen Bruder!" Hauser hört nicht mehr zu, er wird glühend vor Wut Beginnt zu schreien, windet sich und versprüht all sein Blut Die Schränke packen ihn grob, schläfern ihn ein mit den Händen Und er bekommt ein neues Domizil mit weicheren Wänden