Falk - Bernstedt lyrics

Published

0 339 0

Falk - Bernstedt lyrics

Bernstedt war eine sehr kleine Gemeinde Die kaum jemand kennt, eben bloß irgendeine Am Fuße der Berge und weit weg vom Meer Da geht keiner hin und kommt kaum einer her Eines Tages zu Pfingsten, ein sonniger Tag Da stiegen zwei Wanderer nach Bernstedt hinab Sie baten um einen Platz für die Nacht Und im Gasthaus wurd' ihnen ein Zimmer gemacht Sie erzählten von Goldklumpen, die sie entdeckten Als sie sich wegen drohendem Regen versteckten In einer Felsspalte unweit dem Orte Da lauschte man auf beim Klang ihrer Worte Als die Wanderer ruhten wollt man sich beraten Man traf sich beim Schmied, im Schuppen, im Garten Es wurd' kaum diskutiert, man entschied recht gela**en Die Wanderer dürften das Dorf nicht verla**en Dann hätt' man die Quelle für sich und es kämen Auch keine Gestalten, die's ihnen wegnähmen Das wäre am besten, wenn auch gegen's Recht Alternativ teilen befand man für schlecht Nur die Tochter des Pfarrers entsetzte sich laut Hatte sie das doch keinem im Dorf zugetraut Doch weil selbst ihr Vater den Plan tolerierte Lachte man bloß als sie schrill demonstrierte Und so packte man Fackeln und Mistgabeln ein Die Wanderer erwachten von jener Art Schreien Wie's ein wütender Mob kann seit ewigen Zeiten Auch wenn sie das hinterher gerne bestreiten Die Wanderer waren erst verblüfft, aber dann Erkannten sie doch die Gefahr, es begann Ein recht kurzer Kampf, der schnell war vorbei Man befragte sie lange und man schlug sie dabei Sie flehten um Gnade, verrieten den Platz Wo die Goldader lag, jener tragische Schatz Der sie gestern noch freute und doch, wie es kam Ihnen schon heute das Leben nahm Ihre Leiber hat man dann mit Beilen zerhackt Und die Reste in Säcke des Müllers gepackt Die hat man verschnürt und dann schnell und beflissen Am Fuße der Brücke ins Flussbett geschmissen Die Regeln fürs Goldholen waren streng konzipiert Da** keiner aus Habgier die Nerven verliert Zwei Leichen reichen, man wollte ja nie Eine Eskalation oder gar Anarchie Die Wehmut der Tochter des Pfarrers war groß Sie kriegte die Bilder des Grauens nicht los Und sie entschloß sich das Dorf zu verla**en Zum Glück hat man sie dann auch gehen la**en Ein paar Wochen später fiel pra**elnder Regen Und hörte nicht auf sich auf Bernstedt zu legen Es blitzte, es tobte, es donnerte, krachte Und es war ein Blitz, der die Scheune entfachte Die Flammen waren schnell und der Fluss trat bald über Man suchte die Flucht, doch man kam nicht hinüber Die Komposition aus Wa**er und Glut Wütete teuflisch und forderte Blut Das Firmament färbte sich dunkel und rot Es floh in die Kirche in bitterster Not Wer nicht vorher ersoffen war oder verbrannte Doch es gab keinen Ort, der das Unheil verbannte Bald hatten die Flammen die Kirche erreicht Es schmolzen die Türen, sie hatten es leicht Einen jeden zu finden, es gab kein Versteck Und so schnell wie es kam war das Unwetter weg Wo einst Häuser standen war Asche geblieben Ein paar Körper die leblos den Fluss abwärts trieben Verbrannt und verglüht, erstickt und ersoffen Es hatte am Ende noch jeden getroffen Viel später kam doch noch die Tochter zurück Ensetzt wie sie war, sah sie spät erst ihr Glück Denn mitten in Trümmern und wenig verkohlt Lagen noch immer die Berge von Gold. Bernstedt war eine sehr kleine Gemeinde Die kaum jemand kennt, eben bloß irgendeine Am Fuße der Berge und weit weg vom Meer Da geht keiner mehr hin und kommt keiner mehr her