Die Goldenen Zitronen - Muss ja lyrics

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Die Goldenen Zitronen - Muss ja lyrics

Er hatte Rechthaben studiert. Und zwar gründlich. Von der Pieke auf, wie man sagt. Und dieses natürlich auch zu spüren bekommen, gründlich. Überhaupt gründlich. Es war nicht leicht in der Schule Frankfurt-Preußen, immer war Krieg, tätätäättät! Aber muss ja, muss ja, muss ja kennt man ja, muss ja! Der Vater war Bulle oder Metzger. Auf jeden Fall war hier immer Krieg, tätätä! Es war zum Kotzen. Überall. Sie meinten es wirklich ernst. Und sie begriffen schnell, was es braucht für ihr Vorhaben: Recht haben. Aber Recht hatten sie ja sowieso. Es war zum Kotzen, überall. In den Straßen sah man viele alte Männer, ihre Väter. Vielen fehlte ein Arm oder ein Bein. Aber Schuld hatten immer die anderen. Muss ja, muss ja, muss ja, muss ja, muss ja! Augen zu und durch. Ja, so fing es an. Muss ja. Und aber gründlich und da alles nicht so einfach ist und der Krieg wenigstens das ist, was man kennt, lässt es sich ganz gut einrichten darin. Solange man keine Gliedmaßen riskiert zumindest. Schon sehr bald konnte er allen Träumern vorhersagen, warum der ganze Quatsch schiefgehen würde. Er tat es ungern, aber Muss ja, muss ja, muss ja, sage ich, es muss ja. Verdammte Scheiße! Er predigte zu den Ethnien, bekehrte die Arbeiter, lehrte die Frauen, ermahnte die Poeten. Zugegeben, meist wollten sie nicht hören, aber Recht haben, das lehrt schon die Bibel, ist ein undenkbar Gut und macht nicht beliebt. Aber ein privates Stalingrad zu pflegen, ist eine heroische Angelegenheit, weil es muss ja, muss ja, muss ja, auf dem Feld der Theorie unbesiegt. Tätäterä! Muss ja.