Angizia - Grausamkeit Und Prunk lyrics

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Angizia - Grausamkeit Und Prunk lyrics

„Ach, du Winter, du Liebe meines Lebens!“, haucht der finstere Gesell in diesen kalten Morgen. Er blickt hinauf zum Himmel dann und hört des Winters dunklen Klang. Ein Cello spielt im Tannenmeer, der Flügel glaubt, er ist nicht mehr. Ein zarter Wind rauscht durchs Gehölz und der finstere Gesell, er singt sein schönstes Lied. Die Englein tragen Trauerkleidung und schweben da in Reih’und Glied. Niemand neidet dem Gesell seine finstere Gabe. Er ist der selbst ernannte Richter, der sich am Gemetzel labe. Der finstere Gesell setzt sich schließlich auf eine morsche Holzbank vor dem Schoberund sinniert über die Maßlosigkeit des immer dichter werdenden Schneefalls. Welch zügelloses Treiben soll ich hier beschreiben? Wie maßlos kann der Winter sein? Welch schöne Ironie des Schicksals. [Cello] [DER FINSTERE GESELL:] Schwebt ihr Engel, schwarz und leis‘, zu eis’gem Bogenstrich. Fort von Winters vollem Weiß jag ich euch ewiglich. Ihr Englein, schön und kalt, fliegt fort, weit fort in Reih‘und Glied. Im Tannenmeer verhallt (nun) bittersüß mein traurig‘Lied. [DER FINSTERE GESELL:] Liebt des Winters Prunk. Lauscht des Winters Klang. Herb und kalt der Wind sich reget. Fühlt des Winters Fleisch und Drang. [Cello] [WALDFRAU, Erzählerin:] Treibend hält der Wind das Blut in all den Herzen still. Wohlig thront im Prunk der Richter nah am Ziel. Schaurig stöhnt er in die Nacht und drückt die Augen zu, als wollt‘er dringlich Englein schauen in ihrer letzten Ruh‘. [WALDFRAU, Erzählerin:] Liebt des Winters Prunk. Lauscht des Winters Klang. Herb und kalt der Wind sich reget. Fühlt des Winters Drang. [DER FINSTERE GESELL/WALDFRAU:] Ihr Englein, fliegt und fliegt, ja fliegt empor zu Stern und Nacht, denn Grausamkeit und Prunk verleihen mir Grimm und Macht. [DER FINSTERE GESELL/WALDFRAU:] O Winter, klirrend kalte Huld! Mir bangt vor eis‘ger Ruh. Schaurig stöhn‘ich die Nacht und drückt die Augen zu… [Piano/Cello] [WALDFRAU, Erzählerin:] Liebt des Winters Prunk. Lauscht des Winters Klang. Herb und kalt der Wind sich reget. Fühlt des Winters Drang.