Andreas Gryphius - Sonette - Das erste Buch - Kapitel 26 lyrics

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Andreas Gryphius - Sonette - Das erste Buch - Kapitel 26 lyrics

Andreas Gryphius Es ist alles Eitel VIII. DV sihst / wohin du sihst nur Eitelkeit auff Erden. Was diser heute baut / reist jener morgen ein: Wo itzund Städte stehn / wird eine Wisen seyn / Auff der ein Schäfers-Kind wird spilen mit den Herden: Was itzund prächtig blüht / sol bald zutretten werden Was itzt so pocht und trotzt ist Morgen Asch und Bein / Nichts ist / das ewig sey / kein Ertz / kein Marmorstein. Itzt lacht das Glück uns an / bald donnern die Beschwerden. Der hohen Thaten Ruhm muß wie ein Traum vergehn. Soll denn das Spil der Zeit / der leichte Mensch bestehn? Ach! was ist alles diß / was wir vor köstlich achten / Als schlechte Nichtikeit / als Schatten/ Staub und Wind; Als eine Wisen-Blum / die man nicht wider find't. Noch will was Ewig ist kein einig Mensch betrachten!