Andreas Gryphius - Sonette - Das ander Buch - Kapitel 18 lyrics

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Andreas Gryphius - Sonette - Das ander Buch - Kapitel 18 lyrics

Andreas Gryphius Grabschrifft eines hochberümbten Mannes XXXVII. HIr lig ich / nicht mehr ich / ein abgelebte Leichen Ruht unter disem Stein / der Geist /der Erd' und See Vnd Sternen durchgesucht / sucht nunmehr in der Höh' Die ewig' Ewikeit / die hir nicht zuerreichen, Die Welt hat nichts als Dunst / was lebt muß stracks erbleichen: Die Wissenschafft ist Wahn; dieSchönheit / leichter Schnee'/ Der Adel frembde Pracht. Zeigt etwas das itzt steh' Vnd nicht dem rauen Grimm der Zeiten müsse weichen. Mein Gutt / mein Stand ist hin / kein Freund weiß mehr von mir / Mein Ruhm hat auch sein Grab / man läst doch alles hir / Vmb daß ihr Menschen pflegt / was Ewig / zu verliren. Diß was ihr Leben nennt' ihr Sterblichen / ist tod Was ihr für tod anschaut ist Leben sonder Noth. Die Welt muß in die Grufft / die Grufft zum Himmel führen.