Andreas Gryphius - Sonette - Das erste Buch - Kapitel 35 lyrics

Published

0 70 0

Andreas Gryphius - Sonette - Das erste Buch - Kapitel 35 lyrics

Andreas Gryphius An Lucinden XXVI. WAs ist der zarte Mund? ein Köcher voller Pfeile / Durch die ein weiches Hertz biß in den Tod verletzt. Recht wird der Augen Glanß Irrlichtern gleich geschätzt Die manchen Geist verführt in nicht zu langer Weile. Die wunderschönen Haar sind feste Liebes-Seile / Wer durch der Sternen Glantz nicht wird in euch verhetzt; Wer sich den Lilien der Wangen widersetzt; Muß doch gewertig seyn daß ihn die Brust ereile. So sprecht ihr / und ist war / wer voll von Zunder steckt Wird leicht zu böser Lust / und eurer Lieb erweckt / Man kan zu Glutt und Stro leicht Holtz und Schwefel finden. Wer aber bey sich selbst / was ihr für löblich acht Eu'r mehr denn falsches Hertz' und schwartz Gemüt betracht: Den / glaubt mir / werdet ihr Lucinde nicht entzünden.